Sonntag, 24. November 2013

Eine Liebeserklärung an Stronghold

Es war das meist erwartete Computerspiel meines Lebens und mein Zweites nach Donald Duck - Quack Attack. Man, was habe ich mich auf dieses tolle Aufbau / Echtzeitstrategie / Burgensimulationsspiel gefreut. Als es dann am 24.12.2001 (Weihnachtsgeschenk) soweit war, konnte ich nicht anders als es sofort zu installieren und die Kampagne in Angriff zu nehmen. Schließlich galt es Deutschland von den 4 Thronräubern Ratte, Schlange, Schwein und Wolf zubefreien. 

Moment, Deutschland?
Kam das Spiel nicht von den Firefly Studios in England? Ja, das stimmt schon aber
coolerweise wurde die Spielkarte für den Deutschenmarkt von Großbritannien nach Deutschland verlagert. Daran läst sich schon erahnen, wie detailverliebt die Entwickler mit ihrem Erstlingswerk umgingen. Schon alleine die Tolle 2D Grafik war ein Augenschmaus, der sich auch heute noch gut ansehen lässt. Da wuseln Dorfbewohner wie bei den alten Siedlerteilen durch die Burg (zwar nicht so knuffig, aber doch liebevoll!), da fällt ein Holzfäller einen Baum, trägt Stämme zu seiner Hütte, verarbeitet sie zu brettern und trägt sie anschließend ins Lager. Auch das jede Kuh auf einer Käsefarm einen Namen hat sowie jeder Hund, zeigt schon diese Besessenheit der Entwickler alles für ihren Traum von der Perfekten Burgensimulation zu geben.

Wo wir grade beim Thema Burgen sind ... die sind natürlich mit das wichtigste am ganzen Spiel. Steht und fällt doch der Sieg oder die Niederlage mit der eigenen Befestigung, abgesehen von einigen Belagerungsmissionen. So kann man Pech erhitzen und über Feinde schütten oder Pechgräben anlegen und dann mit Bogenschützen per Feuerpfeil anstecken lassen. Sehr Effektiv, besonders wenn die Gegner KI mal wieder so blöd ist und die halbe Armee durch das Feuerinferno schickt bevor sie merkt das es eventuell doch besser sein könnte Außen herumzugehen. Ansonsten warten noch Burggräben, Hundezwinger, Stachelfallen und diverse Türme auf denen einige sogar platz für Mangonels und Ballisten bieten. An Truppen standen je nach Mission Armbrustschützen, Bogenschützen, Speerträger, Ritter, Streitkolbenkämpfer und noch einige mehr zur Verfügung um den Lord zu verteidigen. Den Lord? Ja, genau den Lord, sollte er nämlich fallen war die Mission verloren. 
Neben der Burg durfte aber auch die Wirtschaft nicht vernachlässigt werden. Denn es gab eine Beliebtheit von 0 bis 100. Unter 50 verließen die Dorfbewohner die Burg, da sie mit der Politik des Spielers nicht einverstanden waren. Ohne Leute keine Steuern und keine Möglichkeit Truppen zu rekrutieren. So versuchte man sie mit verschieden Lebensmitteln (Wildfleisch, Äpfel, Käse, Brot), Kapellen, Tavernen oder Gärten zufriedenzustellen. Auch kurzzeitige Steuersenkungen oder Geldgeschenke konnten helfen die laune beim einfachen Volk wieder zu heben. Vorausgesetzt man hatte genug ;)
 
Auch die 4 Thronräuber sind mir sehr ans hertz gewachsen, da sie über verschiedene Persönlichkeiten verfügen. So ist die Ratte als erster Gegner eher dumm, die Schlange hinterlistig, das Schwein eher brutal und der Wolf ein gefährlicher Taktiker. Dazu kam noch der große Umfang durch die lange Kampagne, Einzelmissionen, Belagerungsschlachten von historischen Burgen (entweder als Invasionsmacht oder Verteidiger), eine Wirtschaftskampagne für friedlich gesinnte, ein Mehrspielermodus sowie ein Editor.
 
Stronghold 1 ist mir einfach ans hertz gewachsen, weil es so viele tolle Ideen hatte. Schade das nach dem Stronghold 1.5 alias Crusader die Serie für mich immer schlechter wurde. Besonders der Wechsel von 2D zur 3D Grafik scheint der Serie und den Entwicklern mehr geschadet als genützt zu haben. Trotzdem hoffe ich das die Jungs und Mädels von den Firefly Studios mit Stronghold Crusader2 dank Crowdfunding wieder zu alter Stärke zurück finden. Bis dahin zocke ich halt weiter Crusader und Stronghold 1. Bei Letztgenannten lade ich euch ein mich zu begleiten, da ich grade ein neues LP über diesen genialen Klassiker gestartet habe, inklusive weiterer Anekdoten von mir, versprochen. ;)

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